Förderprogramm Energieberatung Mittelstand (EBM) in 2016 weniger erfolgreich

Bonn, den 17. 01.2017. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) hat Jahreszahlen zu dem laufenden Förderprogramm Energieberatung Mittelstand veröffentlicht. Insgesamt ist die Anzahl der beantragten Fördermaßnahmen leicht steigend, die Anzahl und die Fördersummen der geförderten Maßnahmen jedoch rückläufig. Deutlich weniger Erfolg hat das Programm derzeit im Handel.

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Im Kalenderjahr 2016 gingen beim BAFA 2.266 Anträge auf Förderung einer Energieberatung Mittelstand (EBM) ein. Gegenüber den 2.238 beantragten Maßnahmen im Jahr 2015 ist dies ein Zuwachs von 1,3 Prozent gewesen. Einen deutlichen Rückgang gab es bei den beantragten Umsetzungsbegleitungen. Waren im Jahr 2015 gerade einmal 62 Anträge mit beantragten Fördermitteln von 244.702 Euro eingegangen, reduzierte sich die Anzahl der Anträge im Jahr 2016 auf nur noch 48 mit einer beantragten Fördersumme von 188.362 Euro. Im Jahr 2015 wurden gerade einmal 5 Bewilligungen erteilt mit denen ein Förderbetrag von 19.760 Euro ausgezahlt wurde. Das neue Förderinstrument war im Jahr 2015 gerade neu eingeführt worden, hat sich aber bis dato offensichtlich nicht bewährt.

Stark rückläufig ist die Anzahl der geförderten Maßnahmen. Wurden im Jahr 2015 noch 1.992 Beratungen gefördert lag die Zahl im Jahr 2016 bei 1549, was einem Rückgang von 22 Prozent entspricht. Auch die bewilligten Fördermittel war rückläufig. Im Jahr 2015 wurden Fördermittel von 10,28 Mio. Euro bewilligt. Im Jahr 2016 lag diese Zahl bei 8,18 Mio. Euro. Dies entspricht einem Rückgang von 20 Prozent. Im Jahr 2015 gab es eine deutliche Diskrepanz zwischen bewilligten und ausgezahlten Fördermitteln. Von den 10 Mio. bewilligten Fördermitteln wurden in dem Jahr nur 2,06 Mio. Euro ausgezahlt. Der Grund liegt insbesondere in dem zum Jahresende 2015 noch nicht abgearbeiteten Schwung von Anträgen aus der ausgelaufenen Förderung von LED-Beleuchtungen.

Die durchschnittliche beantragte Förderung für eine EBM lag im Jahr 2015 bei 5.160 €. Dieser Betrag ist im Jahr 2016 nur geringfügig angestiegen auf durchschnittlich 5.280 €. Damit liegt die Antragshöhe weit unter den theoretisch je EBM förderfähigen 10.000 Euro.

Betrachtet man die EBM nach Wirtschaftszweigen liegt das Verarbeitende Gewerbe weit vorne. Von den im Jahr 2015 beantragten Förderungen entfielen auf das Verarbeitende Gewerbe 39,5 Prozent. Auf den Handel entfielen mit 530 Anträgen 24 Prozent. Während die Anzahl der Anträge im Verarbeitenden Gewerbe in 2016 mit 944 einen Anteil von 41,6 Prozent erreichte, war die Antragsflut im Handel mit 440 stark rückläufig. Dies entsprach einem Einbruch von mehr als 20 Prozent.

Betrachtet man das Förderprogramm EBM nach seinem Anspruch, den Mittelstand flächendeckend zu mehr Energieeffizienz zu leiten, ist das Programm 2016 hinter den gesteckten Erwartungen zurück geblieben. Die Stagnation bei den beantragten Fördermitteln und der deutliche Einbruch bei den bewilligten Fördermitteln können nicht im Sinne der nachhaltigen Stärkung der Energieeffizienz bei KMU sein.