Archiv der Kategorie: Internationalisierung

Start für Brasilianisch-Deutsche Verbändekooperation in Berlin

Das Interesse an deutschen Kooperationen ist groß. Auch im Ausland verfolgt man mit Aufmerksamkeit, wie Verbundgruppen mittelständische Unternehmen in ihre Leistungsfähigkeit fördern und ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen. Einkaufsbündelung, gemeinsames Marketing und kundenorientierte Services sind die Stichworte.

Besuch einer hochrangigen Unternehmerdelegation aus Brasilien

Am 18. Februar startete nun der Besuch einer Delegation einer brasilianischen Verbundgruppe in Deutschland. FEBRAMAT, die Federação Brasileira de Redes Associativistas de Materiais de Construção, ist ein Zusammenschluss von 19 regional tätigen Baustofffachhandelskooperationen. Die insbesondere im wirtschaftlich starken und bevölkerungseichen Süden und Osten Brasiliens ihre Mitglieder haben.

Kooperationen in Brasilien mit großem Entwicklungspotenzial

Bereits im Mai 2018 war dem Besuch der brasilianischen Delegation eine Fact Finding Mission einer deutschen Delegation in Brasilien voraus gegangen, die das INSE vorbereitet und durchgeführt hat. Ergebnis dieses Termins ist nun ein dreijähriges Kooperationsprojekt zwischen dem deutschen MITTELSTANDSVERBUND und der brasilianischen FEBRAMAT als sogenannte Kammer- und Verbandspartnerschaft KVP.

Start eines KVP-Projektes unter Vorbereitung und Moderation des INSE

Ziel des Vorhabens ist ein Know-how Transfer, der das brasilianische Kooperationswesen  stärken und FEBRAMAT professionalisieren soll. Gefördert wird diese Kooperation über die SEQUA, eine in Bonn ansässige Tochter der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit GIZ, welche für den Fördermittelgeber, das Bundesministerium für Wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) die KVP-Projekte betreut.

Deutsch-brailianischer Know-how-Transfer gestartet

Mit dem Besuch der Delegation kommt das offiziell am 1. November gestartete Vorhaben nun in die Transferphase. Das Präsidium des Verbandes, angeführt von seinem Präsidenten Claudio Pacheco und begleitet von Joel Schmidt, dem Vorstand von Redemac, einer großen Mitgliedskooperation von FEBRAMAT sowie Prof. Douglas Wegner, Kooperationsexperte an der Privatuniversität UNISINOS in Porto Alegre wollen sich ein persönliches Bild von der Leistungsfähigkeit und Vielfalt deutscher Kooperationen, insbesondere im Baustofffachhandel machen. Eine spannende Woche erwartet sie.

Kick-off für eine interessante Delegationsreise

Gestartet wurde erst einmal mit dem Besuch des MITTELSTANDSVERBUND in Berlin und dem Bundesverband des Deutschen Baustoff-Fachhandels, beide in Berlin. Hier konnte sich die Delegation ein erstes Bild von der Verbundgruppenstruktur und dem deutschen Baustoffmarkt machen. Das Foto zeigt die Delegation und die deutschen Gastgeber auf dem Dach des Verbändehauses in Berlin Mitte.

INSE zur Beratung von Kooperationen in Brasilien

Deutschland blickt auf eine lange Historie in der Entwicklung schlagkräftiger Kooperationen zurück. Auch in vielen Ländern Europas sind Verbundgruppen ein wichtiger Faktor in der Förderung des Mittestandes. Weniger bekannt ist, dass Gewerbliche Verbundgruppen auch in anderen Teilen der Welt zunehmend an Bedeutung gewinnen. Einer dieser Märkte ist Brasilien.

REDES – die brasilianischen Verbundgruppen

Im Rahmen einer Beratungsmission im Auftrag der Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) hat das INSE die Möglichkeiten eines  Know-how-Transfers von deutschen Unternehmen zur Verbesserung des Managements und der Entwicklungsperspektiven von Verbundgruppen in Brasilien geprüft. Schätzungsweise 600 Kooperationen gibt es verteilt über ganz Brasilien im Gewerblichen Bereich. Die sogenannten Redes sind Zusammenschlüsse von kleinen und mittelständischen Unternehmern.

Rechtliche Fallstricke für Unternehmenskooperationen

Auf Grund einer Besonderheit des Brasilianischen Rechts müssen diese Redes als eingetragene Vereine geführt werden, deren Mitglieder die Inhaber der KMU sind. Mitglied von Kooperationen dürfen in Brasilien keine Unternehmen sein, sondern nur Einzelpersonen. Darin liegt auch einer der Gründe, warum sich klassische Genossenschaften im Kredit- und Agrarsektor in dem südamerikanischen Land besser entwickelt haben. Während die Gewerblichen Verbundgruppen vergleichsweise jung sind, können zahlreiche Genossenschaften des Agrarbereiches und im Finanzsektor schon auf eine lange, erfolgreiche Entwicklung zurück blicken. Doch die Gewerblichen Kooperationen holen auf: Insbesondere in den Branchen Pharmahandel und Baustoffhandel sind die Verbundgruppenstrukturen bereits gut entwickelt. In den Branchen Möbel, Autoteile und Lebensmittel gibt es darüber hinaus diverse regionale Verbünde, die auf Grund der enormen Fläche des Landes aber untereinander kaum Berührungspunkte haben.

Kooperationen in Brasilien auf dem Vormarsch

Brasilien ist für die Entwicklung von Kooperationen ein interessanter Markt. Das Land steckt seit 2016 in einer ökonomischen und politischen Krise und hat viele kleine und mittelständische Unternehmen, die unter dem zunehmendem Druck den Schulterschluss suchen. Das INSE unterstützte im Rahmen der sogenannten Faktenfindungsmission den Kooperationsdachverband DER MITTELSTANDSVERBUND e.V. bei der Vorbereitung, Durchführung der Mission sowie der Nachbereitung und der Entwicklung des Follow-ups.