INSE bei der Gyeonggi-do Social Economy International Forum in Korea

Gyeonggi-do ist so etwas wie das Nordrhein-Westfalen Südkoreas. Die größte Provinz des Landes hat rund 12,5 Mio Einwohner und ist damit die größte und wirtschaftlich bedeutsamste Provinz Südkoreas. In der Hauptstadt von Gyenoggi-do, Suwon, fand am 13.-16. Dezember die 2. Social Economy International Conference statt.  Organisator waren die Provinzregierung und Städte Gyeonggi-dos.

Social Economy im Fokus: Wohlstand durch Teilhabe

Mehr als 1.300 Teilnehmer tauschten sich über die neuesten Entwicklungen im Bereich der Social Economy aus. Der Begriff Social Economy, am besten übersetzt als Sozialwirtschaft, beschreibt den Teil eines Wirtschaftssystems, der sich im Wesentlichen mit Leistungen zum Nutzen der Gesellschaft befasst. In Südkorea geht die Vorstellung von Social Economy über die europäische Definition hinaus. Nicht nur Non-Profit-Organisationen und NGOs werden als Social Economy verstanden, sondern auch alle Formen gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Aktivität, die für den Bürger oder Unternehmer Teilhabe ermöglichen.

Unternehmenskooperationen als Teil der Social Economy

Seit dem Jahr 2012 sind Kooperationen als Unternehmen in Südkorea erlaubt. Seitdem hat die Regierung einige Anstrengungen unternommen, diese Unternehmensform in Südkorea weiter zu verbreiten, um kleine und mittelständische Unternehmen zu fördern. Mit besonderer Aufmerksamkeit verfolgt man daher die Entwicklung der Verbundgruppen in Europa. Als Vertreter und Kenner der europäischen Kooperationsszene hatten Didier Papaz, CEO der Optikerkooperation Optic2000 in Paris und Peter Schäfer, Geschäftsführer des INSE, die Gelegenheit, dem Plenum die Verbreitung, Struktur und Funktionsweise von Verbundgruppen näher zu bringen, wobei Best Practices aus Food und Non-Food-Retail sowie die Übertragungsmöglichkeiten auf Südkorea im Fokus standen,

Gelungene Kombination von dezentralen und zentralen Events

Anders als andere Konferenzen setzte die Gyeonggi-do-Provinzregierung auf ein Konzept der Kombination von zentralem Plenumsevent und regionalen Konferenzen zur Vertiefung. So wurde das Thema „Koopertionen als Chance für die Social Economy“ in Südkorea einmal zentral vor Politkern, Presse und Wissenschaftsvertretern und ergänzend in regionalen Konferenzen vor Unternehmen, Verbundgruppen und Beratern präsentiert und in anschließenden Podiumsdiskussionen jeweils vertieft. Das Konzept war logistisch gewagt, aber ein voller Erfolg – sowohl für die Teilnehmer und die Veranstalter als auch für die internationalen Referenten aus Kanada, USA, Großbritannien, Japan, Deutschland, Frankreich und Indien, die einen intensiven Austausch zum beiderseitigen Nutzen erleben durften.

Verbundgruppen im Auswind in Südkorea

Unternehmenskooperationen sind in Südkorea ein neues Betätigungsfeld. Eine ausgeprägte Kooperationstradition besteht nicht.  Südkorea hat aber die Chancen von Kooperationssystemen klar erkannt. Anders als in Europa, wo Kooperationen derzeit eher unter dem Aspekt der Nachfragemacht des Handels von Politikern kritisch gesehen werden, ist man in Südkorea von den Vorteilen der Kooperationen für die Bildung und den Erhalt einer KMU-Unternehmensstruktur überzeugt.