Regenerative Energie ist nicht nur in Deutschland der Schlüssel zu nachhaltiger Unternehmensführung. Daher begleitet das INSE im Rahmen von sogenannten Kammer- und Verbandspartnerschaften (KVP) Planung, Konzeption und Umsetzung der Projekte für deutsche Wirtschaftsverbände und ihre ausländischen Partner in den Zielländern. Mit Ghana ist im Dezember 2020 ein weiteres Vorhaben unter Begleitung des INSE an den Start gegangen.
Das Vorhaben fördert die Ausweitung der Nutzung von Solarenergie in Ghana – speziell in der Lebensmittelproduktion. Das Projekt, welches unter der PartnerAfrika-Initiative der Bundesregierung angesiedelt ist, wird vom Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar) auf deutscher Seite begleitet. Der Verband unterstützt den ghanaischen Industrieverband Association of Ghana Industries (AGI) dabei, die Potenziale von erneuerbaren Energien, Schwerpunkt Solarenergie, in der lebensmittelverarbeitenden Industrie und Landwirtschaft zu nutzen.
Dank seiner stabilen Demokratie-Entwicklung, seiner Politik der regionalen Integration und seiner konsequenten Entwicklungsorientierung hat sich Ghana zu einem Stabilitätsanker in Westafrika entwickelt und hat ein großes politisches Gewicht in der Westafrikanischen Wirtschaftsgemeinschaft. Die nationale Wirtschaft hängt sehr stark vom Rohstoffexport ab, neben dem Verkauf von Gold und Erdöl, bringen vor allem landwirtschaftliche Produkte wie Kakao und Früchte Devisen ein.
Regenerative Energie für die Kakaobranche
Ghana der zweitgrößte Kakaoexporteur der Welt. Aufgrund schlecht bewirtschafteter Plantagen und extremer Trockenheit, sind die Produktionsmengen zuletzt jedoch deutlich zurückgegangen. Im Kakaoanbau wird viel Energie gebraucht, um Grundwasser für die Bewässerung hochzupumpen oder auch die Kakaobohnen zu trocknen. Dies verursacht hohe Kosten, da nach einer Energieversorgungskrise im Jahr 2014, die Regierung im Jahr darauf für einen Zeitraum von 25 Jahren fixe Energielieferverträge abschloss, die eine bestimmte Abnahmemenge aus fossiler Energie zu hohen Preisen vorsahen. Einer effizienten Energiewende stehen diese Kontrakte im Weg, denn Solarenergie kann sowohl im Kakaoanbau als auch in anderen Bereichen der Landwirtschaft und der lebensmittelverarbeitenden Industrie eine geeignete Alternative sein.
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit durch Solarenergie
Im Rahmen des PartnerAfrika-Projektes unterstützt der BSW-Solar seit 2021 den Projektpartner AGI dabei, die Nutzung von Solarenergie in Ghana speziell in der Lebensmittelproduktion auszuweiten, um die Wettbewerbsfähigkeit der darin tätigen Unternehmen zu erhöhen und somit Arbeitsplätze in den Bereichen erneuerbare Energien und Lebensmittelproduktion, bzw. Landwirtschaft zu erhalten und auszubauen. Dazu ist zum einen geplant, das Energy Service Center im ghanaischen Industrieverband AGI in seiner Leistungsfähigkeit in ausgewählten Kernbereichen zu stärken. Zum anderen sollen Multiplikatoren der landwirtschaftlichen Betriebe diese nachhaltig bei der Nutzung von Solarenergie unterstützen.
INSE konzipierte das Projekt für den BSW und gewann ghanaische Projektpartner
Die Vorarbeit für das Projekt wurde vom INSE geleistet. Für den BSW wurde die Projektskizze erarbeitet und eingereicht, ghanaische Partner gewonnen und mit den relevanten Ministerien in Ghana und Unternehmen der Kakaowirtschaft Vorbereitungs- und Abstimmungsmeeting durchgeführt, die unter Corona-Bedingungen vollständig virtuell stattfanden. Abgeschlossen wurde die Beratungsmission mit der Vorbereitung und Durchführung der Fact Finding Mission. Die Genehmigung durch das BMZ erfolgte schließlich im Dezember. Die Laufzeit des Projektes beträgt drei Jahre.